Anreise Montag
Voerde, Duisburg, Berlin, Prag (Praha hl.n.)
ab 07:50 Uhr
an 17:27 Uhr
Auf dieser Reise sind wir ohne Fahrrad unterwegs. Unsere Doppelkopfkasse führt uns studienhalber nach Prag. 😉
Schon um 6:45 Uhr kaufen wir beim Bäcker in Hünxe Brötchen und Panini für unsere fünfköpfige Doppelkopftruppe. Auf dem Weg nach Voerde holen wir Gisela und Kalli in Drevenack ab. Heike wohnt in der Nähe vom Bahnhof. Dort lassen wir für die nächsten Tage auf Heikes Stellpatz unser Auto stehen und gehen zu fünft per pedes zum Bahnhof.
Der Nahverkehrszug ab Voerde ist gut gefüllt. Die Zugreise und das Umsteigen in Duisburg und Berlin klappen einwandfrei. Auch die Fernreisezüge sind abschnittsweise ordenlich voll. Mit unseren Platzkarten sitzen wir bequem und entspannt jeweils am Tisch. Ab Berlin fahren wir in einem tchechischen Zug und der freundliche tchechische Zug-Kellner hat Budweiser Pils im Angebot. Wir stimmen uns langsam auf die Bierstadt Prag ein.
Am Prager Hauptbahnhof (Praha hlavní nádraží) geben wir die Suche nach einem fairen ABC-Taxi schnell auf. Wir verhandeln unseren Fest-Preis für die Fahrt in Euro mit zwei Wagen zum Hotel. Nach einem abenteuerlichen Höllenritt durch das autoverstopfte Prag kommen wir an unserer Unterkunft auf der Prager Kleinseite heil an. Direkt neben dem Hotel ist das traditionelle Lokal U Švejků. Es ist angenehm warm als wir im Biergarten auf dem Bürgersteig erstmal das einheimische Bier in der warmen Abendsonne genießen.
Wir checken anschließend problemlos ein und treffen uns später im hauseigenen Restaurant des Hotels.
Prag von Dienstag bis Donnerstag
Dienstag
Von unserem Hotel-Fenster im 3. Stock können wir bis zur Burg und dem Veitsdom (Katedrála svatého Víta, Václava a Vojtěcha) schauen. Direkt vor unserem Hotel hält die berühmte Prager Straßenbahnlinie 22. Die nächsten drei Tage nutzen wir den Nahverkehr. Eine APP für unsere Onlinetickets habe ich noch zu Hause vorbereitet und per Visa-Kreditkarte ein Guthaben hinterlegt. Kurz vorm Frühstück kaufe ich für uns Fünf die für drei Tage gültigen Fahrkarten elektronisch.
Das Frühstück ist ordentlich und schon kurz nach 9 Uhr fahren wir mit der Linie 22 in Richtung Altstadt zum Národní-Platz. Am Kafka–Kopf vorbei schlendern wir gemütlich zum Wenzelsplatz (Václavské náměstí) in der Prager Neustadt. Natürlich laufen wir bis zum Reiterstandbild vom hl. Herzog Wenzel hoch und schauen uns am Nationalmuseum den Treffpunkt „unter dem Schwanz“ an. Prachtvolle Häuser im Jugendstil säumen unseren Weg.
Weiter erobern wir heute gemütlich und zu Fuß, bei bestem Wetter die Prager Highlights in der Altstadt: Pulverturm, Altstädter Ring, Teynkirche (Kostel Panny Marie před Týnem) , Denkmal Reformator Jan Hus, astronomische Uhr am historischen Rathaus, Pariser Straße (Pařížská), Jüdisches Viertel, Metronom, Moldau und natürlich die Karlsbrücke (Karluv most) sowie zum Schluss etwas von der Kleinseite (Malá Strana).
Mit der Linie 22 fahren wir auf der Kleinseite zurück zum Hotel – selbstredend nicht ohne uns im Biergarten vom Lokal U Švejků zu erfrischen. Wir genießen das originelle Pils in der Sonne des späten Tages. Für 18 Uhr reservieren wir einen Tisch hier beim braven Soldaten Švejků.
Die Speisekarte ist ganz nach unserem Geschmack. Die böhmischen Speisen sind authentisch und sehr schmackhaft. Der Service ist schnell und zuvorkommend.
Das Prager Bier schmeckt köstlich und hebt sich wunderbar von der chemieversauten und marketinggeschwängerten Einheitsplörre der Brauereigiganten ab. Hier scheinen noch oft die Braumeister das Sagen zu haben und nicht die wenigen marktbestimmenden Investoren.
Ein wunderbarer Ausklang nach einem fantastischen und eindrucksvollen Tag bei bestem Wetter – wunderbar. Oder wie Heike sagt: „Ein schöner Tag!“
Mittwoch
Heute sind die Wetteraussichten etwas bescheidener. Es nieselt etwas. Mit der Tram 22 fahren wir zur mächtigen Prager Burg mit dem Veitsdom.
Auf der Prager Burg sind seit Anfang August 2016 Sicherheitskontrollen aufgrund der Terroranschläge in Europa eingeführt worden. Am oberen Eingang wartet um 10 Uhr eine lange Menschenschlange im Nieselregen. Wir planen um und fahren mit der nächsten S22 weiter in Richtung Vorstadt. Schon bald sind wir die einzigen Touristen in der Straßenbahn. Hier draußen gibt die Straßenbahn Linie 22 mit den einheimischen Fahrgästen ein Bild, wie jede normale Straßenbahn ab. Die Vorstadt überrascht uns mit zahlreichen kleinen Läden entlang der Strecke. Auf dem Rückweg sehen wir, dass die Schlange noch länger geworden ist. Wir fahren an der Karlsbrücke und am Hotel vorbei über die Moldau zum von gestern bekannten Národní-Platz.
Zu Fuß gehen wir weiter zum Altstädter Ring. Unterwegs passieren wir einen großen Markt. Während die Mädels sich ausführlich den Marktständen widmen, ziehen Kalli und ich uns in ein warmes und trockenes Café-Haus zurück. Dort lernen wir interessante Zubereitungen und Darreichungen des Kaffee-Americano etc. kennen. So wird der Zucker zum Beispiel als braune Flüssigkeit serviert und der große Kaffee kommt mit nur wenig flüssigem, sehr starkem Kaffee nach Art eines Espresso und mit heißem Wasser in einer kleinen Glaskanne daher.ü
Am Rathaus schauen wir uns noch mal das Schauspiel rund um die astronomische Uhr an. Dabei ist heute unser Unterhaltungswert ob der fotografierenden Touristen mindestens genau so hoch, wie die Uhr selbst. 😉
Wir wollen in die Teynkirche und zum Teynplatz hinter der Kirche. Wir umrunden die Kirche auf der Suche nach dem Eingang und schauen uns auf dem Teynplatz um. Kurz bevor wir den Eingang erreichen, machen wir in einem Lokal mit offenem Blick zur Küche Mittagspause und genießen mit Gulasch, Schweinebauch und Knödel die böhmische Küche.
Als wir danach den Eingang der Kirche finden, ist dort von 13 bis 15 Uhr geschlossen, so begnügen wir uns mit einem Blick durch die verglaste Tür des Windfangs. Wir lassen uns in der sich anschließenden Passage von den Werbungen für eine Fluss-Schifffahrt inspirieren und gehen dann zum Anleger unter der Karlsbrücke.
Die Rundfahrt auf der Moldau und dem Seitenkanal auf den kleinen flachen Boten ist überaus informativ und bietet trotz leichtem Regen tolle Aus- und Einblicke. Die zweisprachigen Erklärungen sind sehr gut und klar verständlich. Alles in allem auch im Nieselregen und in engen Bänken überraschend gut bis sehr gut.
Über die heute relativ leere Karlsbrücke gehen wir auf die Kleine Seite und fahren mit der Linie 22 in Richtung Hotel. Nicht weit vom Hotel, liegt das berühmte Café SAVOY. Heute ist das richtige Wetter, um die prachtvolle, edle Inneneinrichtung, die große Kuchenauswahl und den freundlichen und aufmerksamen Service zu bestaunen. Das Caféhaus mit seinem authentischen Charme ist bei weitem nicht nur ein Tourischuppen. Das Savoy bietet das gewisse Flair angefangen von der höflich bestimmten Concierge, die einem den Tisch zuweist bis zur klasse gepolsterte Sitzbank. Trotz renoviertem Ambiente werden wir hier in vielen Details an längst vergangene Traditionen erinnert. Unsere Cappuccino und mein unvermeidlicher Apfelstrudel sind vorzüglich und runden unseren Besuch zu einem herrlicher Kaffeehausnachmittag ab.
Zu Fuß gehen wir zum Hotel zurück nicht ohne einen Tisch im benachbarten Restaurant von gestern zu reservieren.
Fazit: Trotz leichtem Regen und geschlossener Kirche: „Ein schöner Regen-Tag!“
Donnerstag
Heute frühstücken wir eine Stunde früher, um rechtzeitig vor dem großen Andrang einen zweiten Anlauf zur Prager Burg zu nehmen. Dieser Plan funktioniert. Wir fahren mit der Linie 22 zwei Stationen und steigen dann langsam und Schritt für Schritt auf. Schon um 8:30 Uhr passieren wir die Sicherheitskontrollen. Wir scheinen mit zu den ersten Touris an diesem Tag auf der Prager Burg zu gehören. Es ist mit 4 °C zunächst noch recht schattig. Der Veitsdom öffnet um 9 Uhr. So schauen wir uns auf dem Burghof um und umrunden den Dom von außen. Gegen 9 Uhr sind dann schon reichlich Japaner und Schulklassen da.
Wir reihen uns in die inzwischen entstandene Schlange vorm Veitsdom ein. Auch im Dom ist es recht kühl. Von den 35 Sehenswürdigkeiten allein in den Dommauern lassen wir die Details aus und lassen das große Ganze auf uns wirken. Im Museumsshop und in einem Café wärmen wir uns auf.
Das Wetter ist inzwischen viel besser geworden. Die Sonne scheint und die Temperaturen sind gestiegen. Auch die Aussicht von der Burg auf die Stadt ist beim Abstieg prachtvoll. Wir genießen die wunderbare Aussicht auf die Dächer und Türme der Stadt.
Nach dem Abstieg pausieten äwir in einem kleinen Park. DIe Sonne scheint und es isz angenehm warm. Wir fahren dann mit der Linie 22 in Richtung Karlsbrücke weiter. Die Mädels visieren einen Süßwarenbäcker mit Holzkohlen-Backvorrichtung an. Dort gibt es eine spezielle Prager Köstlichkeit mit verschiedenen Füllungen. Ein Trdelnik oder auch Trdlo genannt ist ein traditionelles Süß-Gebäck, das die Form einer Rolle hat und über glühenden Kohlen sich drehenden Stöcken gebacken wird. Das Trdlo erfreut sich sehr großer Beliebtheit in Prag.
Ein weiteres mal schlendern wir gemütlich über die Karlsbrücke. Direkt am Ende biegen wir durch eine eher hässliche Ladenpassage scharf rechts ab, um danach die um so schönere Postkartenidylle von Burg, Moldau und Karlsbrücke auf uns wirken zu lassen.
Durch die Gassen und Straßen schlängeln wir uns zu Fuß über den Bethlehem Platz und an der Bethlehem Kapelle vorbei weiter über die Einkaufsstraße bis zum Jungmannov-Platz.
Von hier sind es nur noch wenige Schritte bis zum Traditionslokal U Pinkasu. Hier legen wir eine zünftige Mittagspause ein. Das traditionell gezapfte Pilsner und die bodenständige böhmische Küche sowie die Atmosphäre und Gemütlichkeit sind ganz nach meinen Vorstellungen.
Ein letztes Mal fahren wir vom Narodni mit der Linie 22 zurück zum Hotel. Ich mache Pause und lasse die fantastischen Eindrücke dieses Tages innerlich nachwirken. Heike besucht das Musikmuseum und der Rest unserer Truppe fährt mit der Seilbahn den Berg vor unserem Hotel hoch. Kalli erklimmt dann sogar noch den Turm, der dem Pariser EIfelturm ähnelt.
Den Tag beschließen wir noch mal mit böhmischer Küche und traditionellem Pils beim braven Soldaten Schwejk neben unserem Hotel.
Fazit: Eine wunderbare Städtereise unserer Doppelkopftruppe. Das Bild Prags wird vor allem durch seine vielen schönen Gebäude, Straßen und Gassen und die dadurch begründete spezielle Atmosphäre geprägt. Ein beachtlicher Faktor für das Erscheinungsbild der Stadt sind aber auch seine Straßenbahnen, die wir gut genutzt haben.
Morgen geht’s nach dieser schönen Städtetour mit einem Minnibus-Taxi zum Prager Hauptbahnhof (Praha hlavní nádraží) und dann über Berlin und Duisburg zurück nach Voerde.
Highlights, ausgewählter Nahverkehr
Hilfe: WP GPX Maps.
Rückreise Freitag
Prag, Berlin, Duisburg, Voerde
ab 10:28 Uhr
an 20:44 Uhr
Bilder der Tage 24. bis 28. April 2017
Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.
Hilfe: Gallery Prag
Prag ist eine so schöne Stadt. Mit den vielen Sehenswürdigkeiten ist sie aber an einem Tag absolut nicht zu erkunden. Ich war einen Tag dort und konnte nur wenig wirklich sehen. Ich mag aber auch andere alte Gebäude gerne, wie ein Hotel Schloss oder alte Burgen. Im Hotel Schloss hat man dann rund um die Uhr Geschichte um sich herum.
Vielen Dank für deinen Bericht, ich habe jetzt mal wieder richtig Lust, ein paar Tage in Prag zu verbringen.
Hallo Katrin,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, Prag ist schon eine tolle Stadt und immer eine Reise wert. Wir sind von Montag bis Freitag hier. Auch am heutigen Donnerstag konnten wir u.a. auch die mächtigen Prager Burg mit dem Veitsdom – bei besserem Wetter mit blauem Himmel – natürlich auch die fantastischen Blicke auf die Stadt genießen. Beste Grüße Gustav
[…] April waren wir mit unserer privaten Doppelkopf-Runde auf Städtetour zum Frühling mit dem Zug in Prag. Ja, hier gibt es sie noch, die konzernfreien Brauereinen und gutes Bier in neppfreien Lokalen, […]