Als wir das Fenster von unserem Zimmer öffnen, hören wir den Rio Sarria rauschen. Am Himmel zeigt sich noch etwas Frühnebel.
Ein Pilgertag mit bestem Wetter wartet auf uns. Deshalb wollen wir das Frühstück ausfallen lassen und früh starten, um möglichst vor der Mittagshitze am Zielort zu sein.
Samos – Sarria
Die Bar neben unserer Pension hat schon geöffnet. Dort trinken wir einen ordentlichen Kaffee americano und füllen unsere Wasservorräte auf.
Am Ortsausgang von Samos versuchen wir den Zauber des Morgennebels zusammen mit den Pilgerskulpturen einzufangen. Nur wenige hundert Meter weiter, lösen sich bereits die letzten Felder des Nebels auf.
Mein linker Fuß macht heute Morgen im Knöchel und Fußspann leichten Stress. Wir kommen aber trotzdem auf der Landstraße mit Seitenstreifen gut voran.
Nach der Ortschaft Telguin bei Pascis trennt sich der Pilgerweg.Wir nehmen die kürzere Variante entlang der Landstraße.
Meist laufen wir auf einem breiten Seitenstreifen, der allerdings gelegentlich im Bereich der Leitplanken sehr schmal wird. Dann nutzen wir den Trampelpfad, der oft stark zugewachsen ist. Diese Variante scheinen also nicht viele Pilger zu benutzen.
Wir sind mit unserer Entscheidung etwas früher loszugehen sehr zufrieden. Kurz vor high noon erreichen wir den Ortsrand von Sarria. Dort holen uns unsere neuen Pilgerfreunde aus Kapstadt, Südafrika ein. Die beiden sind allerdings zwei Stunden später als wir losgegangen und sind deutlich flotter unterwegs.
Am ersten Café in Sarria haben wir sie jedoch wieder eingeholt. Leider steigt an dieser Stelle meine Trackaufzeichnung für den Rest des Tages aus. Bis zu unserer Unterkunft, die direkt am Camino de Santiago liegt, ist es aber nur noch einen knappen Kilometer.
Gegenüber ist gleich ein Pilgershop. Wir nutzen die Gelegenheit und kaufen neue Gummipads für unsere Wanderstöcke, da die ersten bereits so stark abgenutzt sind dass sie Stahlspitzen raus gucken.
Nach dem Einchecken gehen wir über die Brücke des Rio Sarria. Dort wartet auf die erschöpften Pilger eine Bar nach der anderen. Bar auf Bar, Restaurant auf Restaurant – die Auswahl ist vortrefflich.
Wir sehen viele bekannte Gesichter. Michaela und Frank aus Bocholt sind schon vor uns da. Wir setzen uns dazu. Kurze Zeit später tauchen auch die beiden Pilgerinen aus Emden auf; also quasi ein Pilgertreffen. Tina und später auch ihre französische Freundin mit Hund Tilu sitzen am Nachbartisch.
Die beiden Mädchen aus Emden sind schon seit gestern hier und sprechen noch eine Empfehlung für eine Pizzeria in dieser Kneipenstraße aus, die wir abends gerne nutzen.
Tagsüber gibt es seit gestern ab und zu Böller-Schüsse, die wir nicht einordnen können. Das irritiert auch den Hund der Französin – er brennt verängstigt durch und viele Pilger suchen ihn – bisher leider erfolglos.
Statistik
13,2 Tageskilometer
499,7 km insgesamt
davon ca. 103 km Taxi/Bus und ca. 44 km Bahn.
118 km bis nach Santiago de Compostela
Fazit
Der Tag 25: ein etwas weniger spektakulärer aber trotzdem schöner Pilgertag bei bestem Wetter.
Der entlaufene Hund, der freundlichen Französin ist allerdings ein Wermutstropfen.
Morgen geht’s weiter nach Portomarin.
Unterkunft
Hotel Alfonso IX
Rúa do Peregrino, 29
Sarria, 27600
Spanien
Telefon: +34982530005
Bilder des Tages
Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.
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Die Aufzeichnung ist leider nicht ganz komplett. Es fehlt der letzte Kilometer.
Maximale Höhe: 603 m
Minimale Höhe: 435 m
Gesamtanstieg: 609 m
Gesamtabstieg: -705 m
Gesamtzeit: 04:34:23