Wir trinken in unserer Pension noch einen Kaffee und machen uns sogleich auf den Weg. Der Himmel ist bedeckt. Dabei lässt es sich bekanntlich gut wandern.
Palas de Rei – Mélide
Nach dem kurzen Abstieg aus Palas de Rei kommen wir sehr gut voran. Nach einem Stück parallel zu der Landstraße geht’s ins Gelände. Die Wald- und Wiesenwege sind nur gelegentlich ruppig und für uns gut machbar.
An einem der ersten Anstiege holt uns Tina ein. Wir laufen einige Kilometer zusammen. Während Tina gemütlich schlendert, muss ich ordentlich Gas geben um hinter den beiden Frauen herzukommen.
Nach rund vier Kilometern – ich glaube es waren meine schnellsten zu Fuß auf dem Camino – machen wir eine ausgiebige Kaffeepause und kommen auch etwas tiefer ins Gespräch.
Danach geht’s noch etwas stramm weiter. Kurz vor der Hälfte der heutigen Tagesstrecke verlieren wir Tina nach einer kurzen Pause.
Wir kommen heute an Vieh- und Weidewirtschaft sowie an Nutzwäldern vorbei. Neben Pinien gibt es auch oft Eukalyptusbäume, die hören eigentlich hier gar nicht hin, werden aber offensichtlich zur Papierherstellung verwendet. Wenn der Pilgerweg eine Straße kreuzt sehen wir oft schwere Holzlaster.
Auch die Guardia Civil patrouilliert beritten. Ich bin ganz verdutzt als der letzte Reiter mir persönlich salutiert. ?
Gegen Mittag holen wir unser Frühstück nach. Es gibt Bocadillos mit Queso und Jamon. Da wir bei der ersten Kaffeepause schon genügend Kaffee hatten, gibt’s jetzt stattdessen Cola. No Dope no hope. ?
Nach zwei Drittel der Strecke kommt die Sonne raus und brät kräftig. Anzeichen einer Unterzuckerung steuern wir mit gelbem Limonen-Wassereis entgegen. Ich glaube ich habe schon seit 50 Jahren kein Wassereis mehr gegessen. Aber das aromatisierte Wasser mit gelber Farbe macht seinen Job, kühlt uns ab und bringt den Zuckerspiegel wieder nach oben.
Knapp 2 km vor dem Tagesziel treffen wir auf die Bocholter Michaela und Frank. Nach ein paar Tagen ist die Wiedersehensfreude natürlich wieder groß und wir besiegeln das Treffen mit Cañas.
Zum Endspurt geht’s über die historische Brücke Puente de San Xoán de Furelos über den Fluss Rio Furelos und danach etwas bergan im kräftigem Sonnenschein.
Dann erreichen wir die ersten Pulpo-Spezialitätenrestaurants von Mélide. Hier tragen sie die Tintenfische wannenweise über die Straße.
Wir folgen dem Pilgerweg bis beinahe aus der Stadt wieder hinaus. Dort liegt unsere nigelnagelneu private Herberge.
Da eine Waschmaschine vorhanden ist, steht eine große Wäsche bei uns an. Dank der klassischen Rollenverteilung – in unserer 40-jährigen Ehe – geht’s mir dabei sehr gut. ? Als Walli in diesen Text Korrektur liest, ringt sie sich mühevoll ein Lächeln ab. Ich glaube ich höre so Worte wie Macho und Super-Pilger, für’s Praktische ungeeignet …
Zu Abend essen wir ganz in der Nähe. An Pulpo habe ich heute keine Lust, da ich bereits gestern in den Genuss gekommen bin.
Weiterer Text folgt …
Statistik
15,6 Tageskilometer
570,6 km insgesamt
davon ca. 103 km Taxi/Bus und ca. 44 km Bahn.
57 km bis nach Santiago de Compostela
Fazit
Der Tag 28: eine gut machbare Strecke bei lange Zeit bedeckten Himmel, meist abseits der Straßen wiederum vielen Einkehrmöglichkeiten.
Morgen geht’s weiter nach Arzua.
Unterkunft
Albergue O Candil
Rua Principal 21
Melide, 15800
Spanien
Telefon: +34639503550
Bilder des Tages
Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.
Hilfe: Gallery
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Leider ist die Aufzeichnung unvollständig. Es fehlen die ersten Kilometer. Auch das Höhenprofil hat gelegentliche Sprünge. Outdoor activ ist für ernsthafte Trackaufzeichnung offensichtlich (noch) untauglich!
Maximale Höhe: 537 m
Minimale Höhe: 411 m
Gesamtanstieg: 1029 m
Gesamtabstieg: -991 m
Gesamtzeit: 09:16:53