Glücklich und zufrieden sowie demütig und dankbar sind wir heute nach 31 Tagen My Camino 2018 in Santiago de Compostela angekommen.
O Pedrouzo – Santiago de Compostela
Sonntag, 24. Juni 2018
Vom Monte do Gozo sehen wir die Kathedrale von Santiago de Compostela und die Stadt im leichten Dunst im Tal liegen. Ein beeindruckender Anblick so kurz vor’m Ziel.
Der Himmel ist strahlend blau und der Dunst hat sich weitgehend verzogen. Es ist Hochsommer und die Temperaturen liegen bei über 30 Grad Celsius.
Trotz des langen Gehens durch die Vorstadt genießen wir die letzten Kilometer auf dem Camino Francés in Santiago de Compostela. Allmählich taucht die Altstadt vor uns auf. Dann kommt auch alsbald das ehemalige Kloster San Martin de Pinario und das Nordportal der Kathedrale. Natürlich hören wir den Dudelsackspieler schon von weitem und gehen die letzten Stufen hinunter durch den Torbogen und schon machen wir die ersten Schritte auf dem großen Platz vor der Kathedrale, der Plaza do Obradoiro. Hier, wo einst die Bauhütten der Kathedrale standen, ist heute u.a. die erste Anlaufstelle der in Santiago eintreffenden Pilger. Freudige, erleichterte, nachdenkliche und erfüllte Gesichter sehen wir in schneller Folge um uns herum.
Rechts von uns liegt das ehemalige Pilgerhospital und heutige Luxushotel Parador. Vor uns der Galicische Landtag und das Rathaus, links von uns die riesige Kathedrale – fast ohne Baugerüst – und schräg gegenüber ein Teil der Universität mit dem Colegio de San Jerónimo.
Was für ein historischer Platz und was für ein überwältigendes Gefühl am Ende unseres Weges, am Ende unseres My Camino Projekts, das 2015 vor unserer Haustür begann und hier jetzt seinen Endpunkt findet.
Wir sind angekommen!
3.771 km waren wir mit eigener Muskelkraft in unserem My Camino Projekt in den letzten vier Jahren unterwegs. 2.264 km war Walli mit dabei.
2015 Hünxe – Orléans
(40 Tage, 1.507 km mit dem Rad)2016 Orléans – Bayonne
(52 Tage, 1.435 km mit den Rädern)2017 Bayonne – Burgos
(20 Tage, 347 km mit den Rädern)2018 Burgos – Santiago de Compostela
(33 Tage 482 km mit den Füßen)
Wir treffen heute erneut und wiederholt viele, denen wir unterwegs begegnet sind oder mit denen wir zur gleichen Zeit auf dem Weg waren. Die Freude und die Dankbarkeit sind sehr groß.
Mittags überholen uns die Südafrikaner. Nachmittags haben uns Birgit und Bernhard aus Wattenscheid eingeholt. Dann treffen wir Tina, Miriam und Ihren zwischendurch entlaufenen Hund. Nur ein paar Tische weiter sitzen Michaela und Frank aus Bocholt. Nur die Mädels aus Emden vermissen wir noch … ?
Es gibt viel zu erzählen. Nachmittags trinken wir ein paar Bier mit den Wattenscheidern – beim regen Gedankenaustausch. Und abends essen wir gemeinsam mit den Bocholtern.
Danach taucht die Abendsonne die Kathedrale in ein wunderbares, goldgelbes Licht. Wir können noch ein paar schöne Fotos machen und beschließen den Abend mit einem Eis auf der Terrasse des Parador.
Santiago de Compostela
Montag, 25. Juni 2018
Als wir wachen werden, stecken die Spitzen der beiden großen Kathedraltürme noch im Nebel. Nach dem Frühstück.machen wir uns auf den Weg zum Piigerbüro und holen gegen Vorlage unserer regelkonform gestempelten Pilgerausweise (Credencial de peregrino) unsere Compostela ab.
Mittags um 12 Uhr sind wir mit Birgit und Bernhard zur Pilgermesse in der Kathedrale verabredet. Dabei blieb das berühmte große Weihrauchgefäß Botafumeiro in seiner Ruheposition.
Nach der Messe gehe ich zum Nordportal zur Kurzinformation der deutschen Pilgerseelsorge.
Es hat sich gegenüber gestern deutlich abgekühlt und der Himmel bleibt grau in grau.
Am frühen Nachmittag planen wir im Parador unseren Ausflug nach Finisterre und unsere mehrtägige Rückreise mit dem Zug über Irun, Paris und Köln.
Nachmittags schauen wir uns abseits der Pilger- und Touristenströme in einem nicht so überlaufenen Stadtteil um.
Um 18 Uhr nehme ich an der spirituellen Führung der deutschen Pilgerseelsorge rund um die Kathedrale teil.
Abends treffen wir noch mal zufällig Michaela und Frank auf einen Scheidebecher.
Dienstag, 26. Juni 2018
Am Morgen hat sich zwar der Dunst verzogen und es bleibt angenehm kühl in Santiago.
Nach dem Frühstück streift Walli durch die Markthallen und die Altstadt und geht noch mal ein Stück des Jakobsweges in entgegengesetzter Richtung. Mir fehlen noch ein paar Panoramaaufnahmen, die ich am Vormittag versuche einzufangen.
Das Parador und das Benediktiner Nonnenkloster Mosteiro e Igrexa de San Paio de Antealtares stehen u.a. auf meinem Programm.
Mittags sind wir auf einen Kaffee im Parador verabredet. Der Kaffee ist in diesem Edelschuppen zwar auch nicht besser als anderswo aber das W-LAN und der Kuchen sind ausgezeichnet.
Abends lassen wir unseren Besuch in Santiago de Compostela gemeinsam mit Birgit und Bernhard in einer Tapas-Bar in der Rua de Franco gemütlich ausklingen.
Statistik
22,4 Tageskilometer Sonntag
3 + 4 Tageskilometer Montag + Dienstag
642,7 km insgesamt
davon ca. 118 km Taxi/Bus und ca. 44 km Bahn.
0 km bis nach Santiago de Compostela
Fazit
Die Tage 31-33: ein kurzes Fazit passt nicht – ein langes Fazit würde fast den ganzen Artikel wiederholen: Unser wunderbares My Camino Projekt ist zu Ende!
Mittwoch geht’s weiter mit dem Linienbus ans Ende der Welt – nach Finisterre und Donnerstag schlafen wir noch mal in Santiago de Compostela. Ab Freitag reisen wir über Irun und Paris mit dem Zug entschleunigt zurück. Sonntag wollen wir über Köln wieder zu Hause sein
Unterkunft
Hotel Montenegro Compostela
Rúa de Xelmírez, 18
Santiago de Compostela, 15705
Spanien
Telefon: +34981572542
Bilder der Tage
Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.
Hilfe: Gallery
Sonntag
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Maximale Höhe: 371 m
Minimale Höhe: 241 m
Gesamtanstieg: 804 m
Gesamtabstieg: -842 m
Gesamtzeit: 12:31:50
Herzlich Glückwunsch und liebe Grüße!?
Wir freuen uns schon auf den Bericht .
Peter und Dorothea