Radtour Hünxe-Emmerich

Die Planung zu dieser Tour finden Sie / findest Du hierRechtsrheinisch von Hünxe bis Emmerich

Hünxe – Emmerich – Hünxe

76 Fahrradkilometer
xx Bahnkilometer

Hünxe, Wesel, Bislich, Mehrhoog, Rees, Bienen, Praest, Emmerich, Voerde, Hünxe

Es wird Frühling, rauf auf’s Rad. Heute soll es von Hünxe auf der rechten Rheinseite nach Emmerich gehen. Von Emmerich geht’s mit dem Zug zurück bis Voerde. Und dann mit dem Rad auf bekannter Route zurück nach Hause.

Um kurz nach 10 Uhr sitze ich im Sattel. Es sind 11 °C und der Himmel ist mit Schleierwolken leicht bedeckt. Ich fahre zunächst zum Wesel-Datteln Kanal und dort auf der linken Seite Richtung Westen. Nach gut 4 km wechsele ich auf die rechte Seite und fahre zwischen Kanal und Lippe weiter.

Die Option mit der Lippefähre Quertreiber die Tour abzukürzen, scheidet so früh im Jahr aus. Am Abzweig weißt ein Hinweisschild auf die Betriebszeiten vom 16. April bis 14. Oktober hin.

Bei Tageskilometer  12,8 erreiche ich den neuen Radweg der Lippemündung. Der Zugang führt von der „Emmelsumer Straße“ über die Strasse „Zum Ölhafen“ und ist leider etwas versteckt. Dadurch erschließt sich der knapp 4 km lange Weg bisher vermutlich nur Insidern, zu mal der Zuweg mit einem „Betreten verboten„- Schild wenig einladend ist. Große Reden haben die Politiker zur Eröffnung gehalten. Für die Anbindung an die bestehenden Radwege ist offensichtlich mal wieder keiner zuständig. – Schade!

RP-online schrieb dazu am 28.04.2016: „Der kombinierte Fuß- und Radweg, den die Kiesfirma Hülskens für gut 100.000 Euro im vergangenen Jahr gebaut und mittlerweile auch mit einem Schafszaun versehen hat, dürfte sich in Wesel und Umgebung schnell zum Geheimtipp mausern, denn er führt entlang des überregional beachteten, renaturierten Lippe-Mündungsraumes, der wegen seiner Artenvielfalt von interessierten Laien und Naturschützern gleichermaßen geschätzt wird.

Am Ende des neuen Radwegs muss man/frau sich am Hundeplatz vorbei auf den Radweg an der B58 fädeln. Danach quere ich die Lippe und über die Zebrastreifen erreiche ich an der Zitadelle den Radweg an der B8, diesem folge ich das kurze Stück bis zum Dom Wesel.

Hier am Dom kommt der Westfälische Jakobs-Pilgerweg Bielefeld-Wesel an und trifft auf die Rheinischen Pilgerwege.

Nach meiner Stippvisite am Dom geht’s direkt zur Weseler Rheinpromenade. Den Jachthafen lasse ich links und den Flugplatz Wesel-Römerwardt rechts liegen. Schon bin ich auf dem Deich und erkenne die Türme des Doms von Xanten. Hier auf dem Rhein-Deich feiere ich ein Wiedersehen mit „meinen“ niederrheinischen Kopf-Weiden.

Meine niederrheinischen Kopfweiden

Die Sonne ist hinter den Schleierwolken nur zu erahnen. Auf einen blauen Himmel als Hintergrund muss ich daher heute verzichten. Das bremst meine Lust zum Fotografieren etwas. Auch das Gras ist natürlich noch nicht grün sondern eher braun. Aber ich will nicht meckern – ich genieße die Landschaft im Vorfrühling so wie sie ist.

Die sibirischen Wildgänse sind noch hier am Rhein in ihrem Winterquartier. Auch die ersten Störche konnte ich vom Deich bei Bislich beobachten. Wobei mir zunächst unklar ist, sind die ersten Störche von Spanien und Afrika schon wieder zurück oder haben diese hier bei Bislich überwintert? Ein Blick auf die Homepage vom Storchendorf Bislich schaft Klarheit – einige Nester sind seit Februar wieder besetzt. Die Bislicher haben u.a. eine LiveCam an einem Nest installiert.

Die Grav-Insel lasse ich lieber links liegen. Der Radweg an der Landstraße hat eine leichte Steigung und ist schnell vorbei. Über den sehr schönen Flürener Altrhein geht’s an der NABU Naturarena vorbei weiter bis zur Rheinfähre. Ich liebe diesen Abschnitt. Neben den Wildgänsen und Störchen trifft man hier auch auf Deich-Schafe. Heute kann ich die ersten neu geborenen Lämmer bestaunen.

Meine Trinkpausen sind heute eher Pausen zum Natur genießen und A☆sch entspannen.

Auf dem Deich geht’s weiter durch das Naturschutzgebiet Gut Grindt mit der Hollandswardt und dem Grindsee. Von der anderen Rheinseite grüßen über weite Abschnitte die Türme des Doms zu Xanten. Bald erreiche ich den Radweg zwischen Reeser Meer und Reeser Altrhein.

Nach über 40 Fahradkilometern meldet sich mein Hintern deutlich zu Wort. Irgendwie ist der diesen Winter etwas untrainiert. Mit der übrigen Kondition bin ich ganz zu frieden. Die Sonne lässt sich nach wie vor nur ab und zu sekundenweise blicken. Es ist beinahe windstill. Das ist natürlich hier am Rhein sehr angenehm. Die Temperaturen bleiben mit 11 °C zwar hinter den angekündigten 15 °C; aber sie bleiben an diesem Vorfrühlingstag immerhin 2-stellig.

In Rees mache ich neben dem Dom in den Rheinterassen gegen 15 Uhr eine verspätete Mittagspause. Mit Blick auf den Rhein genieße ich  Hochzeitssuppe, Kaffee und Wasser. Bis zum Tagesziel sind es jetzt noch rund 18 km.

Nach der angenehmen Stärkung hat sich auch mein Hintern etwas entspannt. Ich drehe um den Dom eine Ehrenrunde und folge den Schildern in Richtung Emmerich. Dabei verlasse ich zeitweise die geplante Route. Ich habe heute zwei Navis dabei: mein neues Oregon 750t und ein altes Oregon 400, welches ich in den letzten Tagen für einen Bekannten upgedated, mit Radkarten und einer Speicherkarte versehen habe. Das alte Teil funktioniert wieder einwandfrei, wenn auch das Display natürlich etwas kontrastarm zum 750t ist.

Über den Bienener Altrhein und das Millinger Meer sowie über die Orte Bienen und Praest rückt Emmerich allmählich näher.

Als ich am Bahnhof ankomme ist es bereits 17:30 Uhr. Noch eben am Automaten eine Fahrkarte und eine Zusatzkarte für mein Fahrrad kaufen. Ich beschließe – meiner nachlassenden Kondition und der fortgeschrittenen Zeit geschuldet – nicht mehr zur Emmericher Promenade vor zu fahren, da ich dort letzten Spätsommer erst war.

Dankbar, demütig, zufrieden und auch ein wenig erschöpft sitze ich nach 65 Fahradkilometern im neuen AbellioZug nach Voerde. Meine erste Fahrt in einem der neuen, hochmodernen FLIRT-Fahrzeuge. Der Hersteller Stadler und der Eigentümer VRR haben hoffentlich nicht zuviel versprochen: „21 dieser neuen Fahrzeuge vereinen eine hochmoderne Technik und ein Plus an Komfort für unsere Fahrgäste entlang des Niederrheins.“ Als erstes fallen mir die breiten bequemen und stufenlosen Einstiege sowie die drei Wagen mit Fahrradstellplätzen auf. Pünktlich um 18:08 Uhr setzte sich die Bahn in Bewegung. Gegen 18:20 Uhr geht die Sonne unter.

Als ich in Voerde um 18:50 Uhr ankomme ist es schon stockdunkel. Am Radweg parallel zur B8 setzte ich zusätzlich zum sehr guten Fahrlicht meine Kopflampe auf, da der Radweg voller Äste liegt, die beim Sturm in der letzten Woche runter kamen. Die Temperaturen sinken und ich ziehe mir auch die Handschuhe an und setze die Unterhelm-Mütze auf. Nein, kalt ist mir nicht. Die schlappen 11 km kommen mir heute Abend unendlich lang vor. Das liegt bestimmt an meiner noch schlappen Kondition, an meinem untrainierten Hintern oder vielleicht auch an der Dunkelheit. Ich brauche heute dafür über eine Stunde (1:06h). Als ich um 20 Uhr nach knapp 10 Stunden wieder zu Hause bin, belohnt mich Walli mit einem herzhaften Abendbrot. Wir sitzen gemütlich beim Essen. Während es draußen leicht zu regnen anfängt, erzähle ich von der Radtour und meiner Kondi.  – Ein schöner Tag!

Etappe Hünxe-Emmerich

65 Fahrradkilometer, 208 hm

Hilfe: WP GPX Maps

Gesamtstrecke: 64994 m
Maximale Höhe: 30 m
Minimale Höhe: 12 m
Gesamtanstieg: 213 m
Gesamtabstieg: -226 m
Gesamtzeit: 07:37:57
Download file: Huenxe-Emmerich real.gpx

Etappe Voerde-Hünxe

11 Fahrradkilometer

Hilfe: WP GPX Maps

Gesamtstrecke: 10633 m
Maximale Höhe: 35 m
Minimale Höhe: 25 m
Gesamtanstieg: 25 m
Gesamtabstieg: -29 m
Gesamtzeit: 01:06:29
Download file: Voerde-Huenxe 2017-03-04.gpx

Bilder des Tages

Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.

20170304 Radtour Hünxe-Emmerich

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20170304_1750ET 25 2202 Abellio.jp
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4 Kommentare

  1. Hallo DJ Gustel,
    vielen Dank für Deine Frage.
    Kopf-Weiden sind typisch für den Niederrhein. Da ich hier am Niederrhein seit über zwei Jahrzehnten lebe, habe ich den Ausschnitt einer eigenen Fotografie mit drei Kopf-Weiden auf meine Webseiten (ab 2014) und meine Visitenkarten, Klebeschilder usw. übernommen. Diese drei Kopf-Weiden kann man/frau vom Rhein-Deich in Wesel aus sehen. Da stehen übrigens noch viel mehr davon. – Meine Kopf-Weiden sind also symbolisch gemeint.
    Beste Grüße Gustav

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