Tach zusammen,
Langeweile ist in den vergangenen zwölf Monaten bei Walli und mir nicht auf gekommen und die Zeit verfliegt im Nu! Schon unser drittes Weihnachten als Rentner und auch das neue Jahr 2018 kommt in Windeseile auf uns zu.
Dabei fing’s im Januar 2017 bei Walli gar nicht gut an – plötzlich heftige Knieprobleme auf die die Orthopäden keine wirkliche nützlichen Antworten hatten. Gott sei Dank konnte unsere Osteopathin hier in Hünxe Walli’s geplatzte Bakerzyste konservativ behandeln und das verschobene Wadenbein wieder an die richtige Stelle schieben. Von da an ging‘s wieder steil bergauf und schnell wurde klar: die gemeinsamen Reisen können wir doch realisieren – welche Freude und Dankbarkeit! Die Welt und Meinungen sind stets im Wandel. Hier dazu ein paar Sprüche, die uns im zurückliegenden Jahr beeinflusst und nachdenklich gemacht haben.
In den letzten Wochen habe ich unsere über 50.000 Bilder elektronisch katalogisiert und verschlagwortet. Bei den vielen Bildern auf unseren Reisen war das irgendwie dran. Damit kann ich meine neue Multimedia-Vortragsreihe: „10.000 km mit dem Fahrrad in Europa: Auf den Spuren der Jakobspilger!“ viel leichter modular erstellen.
Aber jetzt erstmal der Reihe nach: Nachdem im Februar, der hier am Niederrhein eher seltene Schnee dahin geschmolzen war und die Schneeglöckchen sich zeigten, fängt für mich Warmduscher die neue Radlersaison an. Ein beliebtes Ziel meiner häufigen Trainingsrunden ist eine Fahrt am Kanal entlang, um frisch geräucherte Forellen zu holen.
Nach dem Motto es wird Frühling: Rauf auf’s Rad war ich im März auf Westfälischen und Rheinischen Jakobswegen u.a. nach Emmerich und von Dortmund bis Köln im Bergischen Land unterwegs, um für unsere geplante Pyrenäenüberquerung zu trainieren.
Anfang April sind dann Walli und ich gemeinsam von Köln durch die Eifel nach Aachen mit dem Rad gepilgert. Ihr Knie war zwar abends ab und zu noch mehr oder weniger dick; aber im Prinzip funktionierte alles überraschend gut. Die konservative Therapie und die flankierenden Übungen auf dem Rad und im Fitness-Studio haben positive Wirkungen gezeigt, so dass wir die Touren auch genießen konnten.
Ende April waren wir mit unserer privaten Doppelkopf-Runde auf Städtetour zum Frühling mit dem Zug in Prag. Ja, hier gibt es sie noch, die konzernfreien Brauereinen und gutes Bier in neppfreien Lokalen, – wenn auch selten geworden. Auch die urtümliche böhmische Küche ist im Touristenwirrwahr noch zu finden – Klasse oder Glück gehabt oder gut geplant? Die Tour war einfach nur wunderschön!
Gleich nach dem traditionellen Pfingstkonzert in Drevenack machten wir uns auf unsere große 2017er Pilgerreise. Mit dem Zug und den Rädern über Straßburg, Metz und Paris zum Zielpunkt unserer 2016er Pilgerfahrt. In Bayonne blieben wir in einer kleinen Herberge bei einer privaten „Herbergsmutter“, Pilgerführerin und Facebook-Freundin zwei erholsame und informative Tage. Dann wurde es ernst. Durch das wenig bekannte und für Radfahrer nicht direkt erschlossene Baztan-Tal auf alten und neu dokumentierten Pilgerwegen durch das Gebiet der Basken – über die Pyrenäen! Wenn wir auch etwas gemogelt haben und einen Abschnitt mit dem Fahrrad-Taxi gefahren sind, ein tolles Erlebnis und fast schon ein Abenteuer – fernab ausgetrampelter Touristenpfade.
Auf dem bekannten Camino Frances ging’s dann – nicht weniger anstrengend – bei oft deutlich über 35 °C weiter durchs bergige Nordspanien von Pamplona nach Burgos. Dort mussten wir leider ungeplant abbrechen, da unsere 88-jährige allein lebende Mutter und Schwiegermutter uns in Immenhausen brauchte.
Martha geht’s wieder gut und wir haben aus der Not eine Tugend gemacht, sind in Ihrer Nähe geblieben und durch Nordhessen sowie den Weserradweg hoch bis Bremen geradelt. Diese unerwartete 500 km – Radtour war sehr schön und hört mit zu den schönsten Strecken auf meinen fast 3.000 km in diesem Jahr.
So jetzt muss ich aber abkürzen, sonst wird unsere Weihnachtspost mal wieder viel zu lang. Mehr ist hier im Blog zu finden. Dort gibt’s Berichte und jede Menge Bilder von unseren Reisen, meinen Vorträgen, meinem neuen Reise-Fahrrad etc. etc.
Halt, eins will ich nicht vergessen: Im September waren wir mit unserem „Posaunenchor am Vormittag“ und Jörg Häusler auf einer Bläser- und Studienreise in Italien. Was sollen wir erzählen: Rom, Venedig, Verona, Triest … – es war großartig!
Irgendwann geht unsere Reisezeit im Spätherbst jeden Jahres zu Ende. Dann sind wir oft Gäste bei Pilgerstammtischen und Pilgertreffen. Dort erzählen alle von Ihren Erlebnissen und Begegnungen.
Sich begegnen und gemeinsames unternehmen steht dann auch wieder im Mittelpunkt vom lokalen Netzwerk 50plus in Drevenack. Seit drei Jahren eine soziale Erfolgsstory. Wir haben 22 aktive Gruppen.
Auch die Bläsereinsätze laufen jetzt vor Weihnachten wieder auf Hochtouren. Durch das Reformationsjubiläum war dieses Jahr bläserisch jede Menge los. So freuen wir uns auf die kurze Pause nach Weihnachten.
Auch nächstes Jahr haben wir wieder viel vor. Neben der Intensivierung des Fitnesstrainings vor Saisonstart stehen unsere Nachbarländer Holland und Nordfrankreich im Frühjahr auf dem Ausflugsplan. Ende April / Anfang Mai planen wir mit der Ev. Kirchengemeinde in der Bretagne zu wandern.
So Gott will und wir leben, wollen wir nach Pfingsten in Burgos unseren Jakobsweg fortsetzen – diesmal vielleicht ein Stück als Fußpilger, um irgendwann einmal in Santiago de Compostela und vielleicht danach am „Ende der Welt“ anzukommen. Auch das Ende des Weserradwegs ab Bremen und der Elberadweg „rückwärts“ schwirren in unserem Kopf als angedachte Pläne rum. Eine Bläserkreuzfahrt nach England, Schottland und Irland haben wir – wie alte Bläserfreunde auch – bereits für den nächsten September gebucht. Könnte also wieder ein spannendes Rentnerjahr werden. 😉
Angekommen sind wir auf jeden Fall in unserem wunderbaren Renterleben. Es gefällt uns sehr gut. Fast keine Spur von nur auf dem Sofa sitzen, Arsch hoch und rauf aus Rad (zumindest bei schönem Wetter 🙂 ) oder blasen oder netzwerken oder, oder … Und trotzdem endlich auch Zeit, um zwischendurch Innezuhalten.
Bei all dem positiven in diesem Jahr denken wir in diesen Tagen auch an die Menschen denen es in 2017 nicht so gut ergangen ist. Wir wünschen Zuversicht und Stärke.
Wir trauern um unsere im hohen Alter eingeschlafene liebe und fürsorgliche Godel Lisbeth (Patentante Elisabeth) sowie unsere Netzwerk-Freundin Renate und meinen lieben Schulfreund und treuen Follower Dietmar, die beide nach schwerer Krankheit ihren letzten Weg antraten und Danken für gemeinsame Tage und bereichernde Wegabschnitte.
Wie erwartet und geplant kommt SOMMERsoft sehr gut ohne uns klar und auch wir kommen prima ohne SOMMERsoft aus. Das Loslassen hat schon vor drei Jahren mit meiner ersten Pilgerfahrt bestens geklappt. Unsere Nachfolger expandieren und haben hier in Hünxe dieses Jahr zwei neue Hallen für die Firma bauen lassen. Unser Betriebsgebäude in Voerde konnten wir auf Mietkaufbasis an einen unserer guten Kunden verkaufen. Das hat bis jetzt alles prima hingehauen!
Zum guten Schluss: Wohl wissend, dass nicht alle ein gutes Jahr hatten, so hoffen wir auf das Gute im Leben und das jeder mit sich selbst im Gleichgewicht ist oder kommt. Ihnen und Ihren / Dir und Deinen Lieben wünschen wir ein entspanntes, frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, Zufriedenheit und Zuversicht, alles Gute und Gottes Segen – und natürlich vor allem Gesundheit für das kommende Jahr 2018!
Frohe Weihnachten und Prosit Neujahr!
Eure Rentner und Fahrradpilger aus Hünxe vom Niederrhein
Waltraud und Gustav Sommer
alias
Walli und Gustel
PS: Unseren Politikern wünschen wir Aufrichtigkeit, Klugheit und Weitsicht,
den Lobbyisten weniger Gier, mehr Ehrlichkeit, mehr Demut und weniger Einfluss
und den Vollpfosten mehr Erkenntnisse über die wirklichen Zusammenhänge dieser Welt.
Und uns allen mehr Respekt vor Mensch, Tier und Natur und den knappen Ressourcen unserer Erde!
Für ein gutes Miteinander!
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Einige persönliche Bilder des Jahres 2017
Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.
2017 Bilder eines Jahres
Mein Lieblingsvideo des Jahres 2017
… aufgenommen in der Dorfkirche Drevenack Con Spirito im November 2017