Niedersachsen
Etappe WR1a Hann. Münden – Oedelsheim
Der Weserstein am Zusammenfluss von Werra und Fulda ist heute unser erstes Ziel. Dieser Punkt hat für uns seit 45 Jahren eine große persönliche Bedeutung.
Auch die alte Werrabrücke aus dem 13. Jh. hat uns schon in jungen Jahren fasziniert. Heute befahren wir dieses historische Bauwerk zum ersten mal mit unseren Rädern.
Danach folgen wir dem Weserradweg auf der rechten Seite der Weser über Gimte und Hemeln sowie über das Kloster Bursfelde nach Oedelsheim. Auch einige Pilgerstempel können wir heute in unsere Pilgerausweise drücken.
Tacho Logbuch Tag 2Märchenland-Radrundweg 2017: Freitag, 4. August 2017
Hann.Münden-Oedelsheim 28 Fahrrad-Kilometer
Reale Tagesetappen 28 Fahrrad-Kilometer
Realer Tourauflauf Märchenland-Rundradweg 20 Fahrrad-Kilometer
Realer Tourauflauf Weserradweg 366 Fahrradkilometer
Hann. Münden
Freitag, 4. August 2017
Nach dem Frühstück holen wir die Räder aus der 250 m entfernt liegenden Tiefgarage unseres Hotels. Wir satteln auf und kurz nach 10 Uhr sitzen wir in den Sätteln.
Der Himmel ist blau/weiß/grau. Der Wind bewegt die Bäume. Es sind um die 20 °C. Die Tillyschanze strahlt im Sonnenlicht.
Unser erster Fotostopp ist am alten Weserstein. Hier in Hann. Münden haben wir uns vor 45 Jahren mehr oder weniger heimlich verlobt. Deshalb hat auch der alte Weserstein für uns persönlich eine besondere Bedeutung behalten. Gerne kehren wir heute Morgen an diese Stelle „Wo Fulda sich und Werra küssen …“ zurück.
Danach überqueren wir schiebend die Mühlenbrücke und kommen nochmal an dem kleinen Wasserkraftwerk und unserer Unterkunft vorbei. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Alte Werrabrücke aus dem 13. Jh. Unser Respekt gilt den Baumeistern der damaligen Zeit deren Brücken viele hundert Jahre und zig Generationen halten. Mir wird schlecht, wenn ich an die giergetriebenen Brückenbauer und die lobbyhörigen Politiker aus unserer Zeit denke, deren Brücken oft noch nicht einmal ein oder zwei Menschen-Generation überleben.
Dann geht’s kontinuierlich bergauf. Wir halten hier noch mal inne und schauen auf Hann. Münden und den Zusammenfluss von Fulda und Werra.
Weserradweg
Nach gut vier Tageskilometern machen wir an der Marienkirche in Gimte halt. Wir besichtigen die Kirche und drücken den Pilgerstempel in unsere Pilgerausweise.
Nach Gimte geht’s erst mal berab; aber dann kommt einer der kräftigen Anstiege des Tages, der nicht nur uns zum Schieben bringt. Der Anstieg ist nach 500 m allerdings auch schon wieder vorbei. Ab hier bildet der Verlauf der Weser für längere Zeit die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Hessen.
Seit geraumer Zeit sehen wir im Reinhardwald den Staufenberg (472 m) am anderen Ufer der Weser die übrigen Erhebungen dominieren.
Nach gut zehn Tageskilometer erkennen wir auf dem gegenüberliegenden Ufer die Wehrkirche Vaake (15. Jh.). Hier in der Dorfkirche haben wir in jungen Jahren gelegentlich als Bläser ausgeholfen.
Wenige Kilometer später erreichen wir die altbekannte Weserfähre Hemeln. Im Biergarten an der Fähre machen wir eine Pause. Irgendwie scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Hier sieht’s immer noch aus wie 1972 als wir mit unserer Ente (2CV) von Veckerhagen über die Fähre kamen um hier einzukehren. Auch heute wird das Lokal von Motorradfahrern – jetzt allerdings meist mit Silberlocken – dominiert.
Der Weserradweg führt uns nun an der Marienkirche in Hemeln vorbei. Auch hier ist die Kirche offen und lädt in und um die Kirche herum zum Innehalten ein. Einen Pilgerstempel kann man/frau ebenfalls selbst in den eigenen Pilgerausweis drücken. Alternativ gibt es einen kleinen kostenlosen Stempelausweis für die Kirchen entlang des Radweges.
Nach Hemeln kommt ein bunter Campingplatz u.a. mit schönen Hexenhäuschen, der zum Verweilen animiert. Wir machen hier in der Restauration noch mal eine Trinkpause und füllen unsere Wasservorräte an einer Trinkwasserzapfstelle auf.
Bei Tageskilometer sechzehn geht’s noch mal kurz heftig bergan. Dazu bläst jetzt auch noch ein strammer Gegenwind. Danach folgt eine längere ruppige und wellige Abfahrt auf einer Schotterpiste bis kurz vor’s Kloster Bursfelde. Wir besichtigen die Doppelkirche der ehemaligen Benediktinerabtei. Auch hier gibt’s einen riesigen Pilgerstempel in Selbstbedienung.
Kurz nach dem Kloster kehren wir in die Klostermühle zur Mittagspause ein. Ein vortrefflicher Ort um sich in Geduld und im Innehalten zu üben. 😉
Nordhessen
Kurz nach dem Kloster Bursfelde bildet die Weser nicht mehr die Landesgrenze. Die Weser fließt die nächsten Kilometer durch Nordhessen. Auch Oedelsheim gehört zu Nordhessen. Die Landesgrenze verläuft nun weiter östlich. Erst morgen wird auf unserer Etappe WR1b der Weserverlauf ab Bodenfelde wieder die Grenze zwischen Niedersachsen und Hessen bilden.
Oedelsheim
Jetzt sind es bis nach Oedelsheim nur noch sechs Kilometer. Wir fahren in den Ort und decken uns im Supermarkt noch mit Wasser ein.
Kurz danach erreichen wir unser Hotel. Der Wirt hat im Garten einen riesigen Spießbratengrill aufgebaut. Spontan melden wir uns für das Spießbraten-Büfett in drei Stunden an. Vorher löschen wir aber im Biergarten des Hauses unseren Durst.
Vom zweckmäßigen Zimmer und dem kleinen Balkon können wir ans andere Ufer auf den Reinhardwald sehen.
Das W-LAN in der Unterkunft ist stabil und flott.
Fazit
Der Tag 2: Wir haben heute wieder landschaftlich und historisch viel Schönes und Beeindruckendes gesehen. Das Wetter blieb gut. Nachmittags wurde der Gegenwind kräftig. Mit rund 250 hm waren die Anstiege nicht dramatisch aber doch viel kräftiger und steiler als innerlich erwartet.
Am morgigen Samstag geht’s auf dem Weserradweg weiter bis Beverungen.
Unterkunft
Hotel Kronenhof
Bremerstraße 11
34399 Oedelsheim
Bilder des Tages
Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.
Freitag, 4. August 2017
Hilfe: Gallery
20170804 Oedelsheim
Etappe WR1a Hann. Münden – Oedelsheim
20170804 WR1a HannMünden-Oedelsheim.gpx
Hilfe: WP GPX Maps
Maximale Höhe: 163 m
Minimale Höhe: 121 m
Gesamtanstieg: 236 m
Gesamtabstieg: -247 m
Gesamtzeit: 06:17:21
Lieber Gustel, liebe Waltraud,
in Oberweser – Oedelsheim gibt es noch immer die Kelterei/Mosterei Ingeborg und Hans Herwig in der Weserstr. 8, für Obst, mit Laden. Da müsst Ihr einen leckeren heimischen Apfelsaft trinken. 🙂 Ich habe, als ich mit Anja und Stefan, von 1985 bis 1989 in Grebenstein wohnte, unsere eigenen Äpfel und Birnen pressen lassen. Wir fahren morgen nach Udenhausen in den Garten. Euch noch einen lieben Gruß auf die andere Weserseite. Dietmar & Anja.
Hallo Dietmar und Anja,
Danke für den Tipp.
Wie lange bleibt Ihr im Pöttergarten?
Beste Grüsse vom Weserradweg und von Märchenland-Radrundweg.
Walli und Gustel
Wir sind voraussichtlich bis 19. einschließlich dort. Hoffe das Wetter wird schön warm und sonnig. Danke für die Grüße 🙂
[…] wieder gut und wir haben aus der Not eine Tugend gemacht, sind in Ihrer Nähe geblieben und durch Nordhessen sowie den Weserradweg hoch bis Bremen geradelt. Diese unerwartete 500 km – Radtour war sehr […]