My Camino 2017 Tag 17 Santa Domingo de la Calzada – Belorado

Weite goldgelbe Kornfelder | Foto Gustav Sommer

Pilgerweg Camino Francés

Santa Domingo de la Calzada – Belorado

Weite goldgelbe Kornfelder dominieren die Landschaft an der Regionengrenze zwischen Rioja und Kastilien/León, die wir heute durchfahren. Es geht fast 20 Fahrradkilometer überwiegend bergan. Die Abfahrten sind nur kurz und schnell folgt der nächste Anstieg. Wir nutzen die volle Bandbreite unserer Kettenschaltung mit 30 Gängen oft bis zum kleinsten Hamstergang. Wir kommen am Tageshöchstpunkt von 825 m ohne zu schieben an. Das macht uns zufrieden, stolz und dankbar.

Tacho Logbuch Tag 17

My Camino: Freitag, 23. Juni 2017

Santa Domingo de la CalzadaBelorado 24 Fahrrad-Kilometer, 327 hm, -198 hm

Reale Tagesetappe 24 Fahrrad-Kilometer

Realer Tourauflauf 298 Fahrrad-Kilometer

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Santa Domingo de la Calzada

Routiniert laufen die morgendlichen Handlungen nach dem Aufstehen ab. Morgentoilette und packen auf dem Zimmer. Auschecken, Pilgerstempel geben lassen, die Räder aus der Tiefgarage holen, Aufsatteln vor der Unterkunft, Tacho und Navi ans Rad, Tacho-Tageskilometer zurücksetzen, Navi starten und den vorher geladenen Track der Tages-Etappe starten, tägliche Trackaufzeichnung starten, Helm auf, Sonnenbrille auf und los. Dann auf den Pilgerweg einfädeln und weiter gen Westen.

Das Frühstück buchen wir in der Regel nicht mit sondern nehmen später auf der Strecke bei erster Gelegenheit mindesten einen Kaffee und vielleicht auch ein halbes oder viertel Baguette zu uns.

Am heutigen Freitag ist der Himmel bedeckt und wir fahren bei angenehmen knapp 20 °C los. Zuerst folgen wir dem Fuß-Pilgerweg. Als Santa Domingo de la Calzada hinter uns liegt wechseln wir auf die N-120, da uns der Camino für die Fuß-Pilger zu grobschottrig und zu rauh ist.

Die N-120 ist ab hier deutlich verkehrsreicher, hat aber einen breiten Seitenstreifen und eine Top-Oberfläche. Der Lärm und die hohe Geschwindigkeit der vorbeidonnernden LKW und PKWs sind zwar lästig, dafür kommen wir trotz der Steigungen gut voran. Aus Temperatur- und Sicherheitsgründen zieht Walli ihre  sehr gut sichtbare rote Weste und ich meine gelbe Warnweste an.

Landschaftlich dominieren wieder nicht enden wollende Kornfelder das Bild. Die Frucht hier ist noch nicht so reif wie nach Pamplona in der Region Navarra. Auch die Weinanbaugebiete der Rioja liegen hinter uns. Bis zur Regionengrenze nach Kastilien und León (Castilla y León) ist es nicht mehr weit.

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Kastilien und León (Castilla y León)

Bereits kurz vor halb Zehn haben wir bei bedeckten Himmel und angenehmen Temperaturen die Höhe von 700 m und die Regionengrenze erreicht. Wir sind in der Provinz Burgos angekommen.

Es geht weiter durch die Hügellandschaft stetig bergauf. Die Weite der goldgelben Kornfelder wird von kleinen Dörfern unterbrochen. Die Abfahrten sind kurz und schnell vorbei. Wir erreichen das kleine Redecilla (150 Einwohner), dass uns mit einer vorbildlichen Touristinformation überrascht. Wir bekommen Infos, einen Pilgerstempel und ziehen am Automaten eine kaltes Getränk. Auf dem Fuß-Pilgerweg fahren wir an der romanischen Kirche vorbei am Ortsende wieder auf die N-120.

Unterwegs treffen wir heute auf keine Rennradler; aber auf andere Rad-Pilger. Die meisten gehören eher unserer Generation an. Zwei auffällig junge Radpilgerinnen erleben wir bei unserer Frühstückspause in Castildelgado (85 Einwohner). Die beiden Mädchen kommen von Alaska und sind mit Mountainbikes und Gepäcktaschen flott auf dem Camino unterwegs. Am Tagesziel treffen wir sie später noch mal kurz wieder.

Während wir Frühstücken verschwinden die Wolken und die Temperaturen steigen wieder auf tropische Werte an. Knapp die halbe Tages-Etappe liegt noch vor uns.

Nach rund 20 Fahrrad-Kilometern haben wir den höchsten Punkt (825 m) des heutigen Tages erreicht. Wir sind zufrieden und dankbar und natürlich auch ein wenig stolz die Steigungen ohne Schieben geschafft zu haben.

Wir freuen uns auf die immerhin 4 km lange Abfahrt nach Beolrado.

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Belorado

Kurz nach dem Ortseingang fädeln wir uns wieder auf dem Fuß-Pilgerweg ein und halten Ausschau nach einem Hotel und den ersten Spuren der Jakobspilger vergangener Jahrhunderte. An der Kirche Iglesia de Santa María Belorado bestaunen wir die Störche und machen eine erste Rast. Auch andere Radpilger besichtigen die Kirche und verschnaufen hier.

Rechts neben der Kirche ist eine Herberge vor der knapp zwanzig Fußpilger auf die Öffnung warten.

Der urige und geschichtsträchtige Ort Belorado nimmt uns in seinen Bann. Wir fahren weiter durch die Altstadt bis zur schattigen Plaza Mayor. Die Platanen erzeugen einen wunderbaren Schatten. Zwischen den historischen Arkaden und der Kirche San Pedro finden wir die Touristinfomation.

Auch hier erleben wir Kompetenz pur. Da das von uns bevorzugte Hotel Siesta macht, schlägt die Touristenberaterin vor später noch mal zu ihr zu kommen.

Gelassen parken wir unsere Fahrräder unter den Platanen und genießen diesen schönen alten spanischen Platz. Wir machen Mittagspause mit einem leckeren Pilger-Menü.

Nach unserer Pause kehren wir zur Touristinformation  zurück. Die freundliche Beraterin macht unser Hotel-Zimmer klar. Natürlich bekommen wir noch einen Stempel für unsere Pilgerausweise und weiter Tipps.

Wir schwingen uns auf die Räder, sind 200 m später am Hotel und checken ein. Absatteln, Fahrräder parken, kurze Siesta auf dem Zimmer – wunderbar!

Am Abend gehen wir zur Altstadt zurück. Walli ergänzt im Supermarkt unsere Wasservorräte. Und ich wähle eine Gaststätte in der hauptsächlich Spanier sitzen aus. Dort lassen wir in der untergehenden Abendsonne den Tag bei ein paar Tapas und einigen Bier langsam ausklingen.

Um 0:00 Uhr überrascht uns ein Feuerwerk …

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Fazit

Der Tag 17: Die weiten Kornfelder in den Hügellandschaften und die Anfangs moderaten Temperaturen lassen uns sehr gut durch die Anstiege der Hügel kommen. Ab Mittags fängt uns der Zauber des kleinen Belorado (2.100 Einwohner) ein.

Morgen geht’s mit dem Fahrrad auf den Spuren der Jakobspilger durch die Bergwelt der Oca und über den Pass La Pedraja (1.150 m) weiter in Richtung Burgos

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Unterkunft

Hotel Jacobeo
Avda. Burgos 3
09250 Belorado
Telefon: +34 947580010

Castilla y León, Spanien

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Bilder des Tages

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Etappe Santo Domingo de la Calzada – Belorado

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Hilfe: WP GPX Maps

Gesamtstrecke: 23060 m
Maximale Höhe: 826 m
Minimale Höhe: 630 m
Gesamtanstieg: 319 m
Gesamtabstieg: -191 m
Gesamtzeit: 10:45:31
Download file: 2017-06-23-SantaDomingoDeLaCalzada-Belorado.gpx

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2 Kommentare

  1. Hallo Waltraud, hallo Gustav,

    es ist super spannend zu lesen, wie es Euch ergeht und wie die Pilgerfahrt verläuft. Ich freue mich jedes Wochenende auf die Berichte und wünsche Euch noch „buen Camino“!
    Silke

    1. Hallo Silke, Danke für Dein Interesse und Deinen Kommentar. Schön das Dir der Blog gefällt. Uns geht’s sehr gut!
      Schöne Grüße Waltraud und Gustav

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