My Camino 2017 Tag 16 Nájera – Santa Domingo de la Calzada

Legende vom Hühnerwunder mit lebenden Hühnern in der Kirche | Foto Waltraud Sommer

Pilgerweg Camino Francés

Nájera – Santa Domingo de la Calzada

Am Morgen nach der  Sommersonnenwende steht die Sonne noch tief und taucht die Berge und Häuser am Jakobsweg im spanischen Nájera in ein warmes und wunderbares Licht. Wir halten auf der Brücke über den Río Najerilla inne und werfen einen letzten Blick auf Nájera. Dann geht’s erstmal kontinuierlich und stetig knapp 14 Fahrrad-Kilometer bergauf gen Santa Domingo de la Calzada. Dort folgen wir wieder den Spuren der Jakobspilger.

Tacho Logbuch Tag 16

My Camino: Donnerstag, 22. Juni 2017

Nájera – Santa Domingo de la Calzada 21 Fahrrad-Kilometer, 245 hm, -104 hm

Reale Tagesetappe 21 Fahrrad-Kilometer

Realer Tourauflauf 274 Fahrrad-Kilometer

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Nájera

In der Nacht hält sich lange die tropische Hitze. Erst am frühen Morgen – der kürzesten Nacht des Jahres – kühlt es sich im Zimmer unseres Hostels in Nájera etwas ab. Als wir aufbrechen haben wir angenehme 20 °C.

Wir satteln die Fahrräder in der Garage hinter der Rezeption auf und sind mit frischen Wasservorräten auch schon weg. Zügig biegen wir auf den Jakobsweg ein und schauen bei der Querung des Río Najerilla auf Nájera und seine namensgebenden Felsen zurück.

Nach dem Ort verlassen wir den Fußweg und biegen auf die verkehrsarme Nebenstraße N-120a ein. Die Straße ist seit der Fertigstellung der Autobahn A12 sehr verkehrsarm und in einem Top-Zustand. Der Anstieg ist fast 14 km lang und geht stetig bergauf. Oft brauche ich die kleinen Hamstergänge; aber wir können – von den Trinkpausen abgesehen – die Strecke komplett durchfahren ohne zu schieben.  😎

Drei, vier Wege und Straßen laufen hier mehr oder weniger parallel. a) der Fuß-Pilgerweg, b) die neue Autobahn A12, c) die teils neue N120a, d) die alte Straße.

Wir durchfahren einige Kreisel und Doppelkreisel an den Auffahrten und Abzweigungen. Die Ausschilderung ist meist sehr gut und eindeutig. Zusätzlich hilft die aktuelle digitale Karte im Fahrrad-Navi den richtigen Weg und die richtige Abzweigung zu finden.

Einige Rennradfahrer und Mountainbikes sind selbstredend schneller als wir und überholen uns. Es sind auch einige freundlich grüßende Fahrradpilger dabei. Auch Walli fährt mir oft davon. Aber ich muss nicht schieben und komme im Hamstergang immer hinterher.  Wir sind zufrieden mit uns als wir den höchsten Punkt des Tages (668 m) erreichen.

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Santa Domingo de la Calzada

Die Abfahrt nach Santa Domingo de la Calzada ist gut 6 Fahrradkilometer lang mit moderatem Gefälle. Vier Kilometer vor dem Tagesziel verlassen wir die exzellent befahrbare N-120a. Alsbald läuft unsere Etappenführung und der Pilgerweg wieder parallel.

Beim ersten Café nach der Durchfahrt durch das Gewerbegebiet halten wir. Die Terrasse ist bereits gut mit Fuß-Pilgern gefüllt. Hier machen wir Frühstück mit Kaffee und belegtem Baquette. Im Inneren ist der Laden mit Polizisten (Guardia Civil) gut gefüllt, denen es hier auch zu schmecken scheint.

Fast schon „natürlich“ treffen wir auch hier wieder auf bekannte Gesichter. Zu uns setzt sich ein holländischer Pilger, der uns schon in der Casa Paderborn in Pamplona gesehen hat.

Frisch gestärkt ist es nicht mehr weit bis zur Altstadt und der Kathedrale. Wir pausieren neben der Kathedrale schauen uns die historische Herberge an und checken ein.

Wir genießen den Komfort des Hotels, bringen die Räder in die Tiefgarage und können von da aus mit dem Gepäck direkt zum Zimmer fahren. Da die letzte Nacht kurz war, machen wir erstmal Pause.

Walli geht die Altstadt erkunden. Anschließend besuchen wir die Kathedrale und die zugehörige Ausstellung. Neben historischen gibt es dort auch neue Bilder vom Jakobsweg zu sehen.

Als wir zum Essen los wollen, kommt ein kurzes Gewitter, das die Temperaturen angenehm senkt. Der Regen ist schnell vorbei und wir essen in einem auch von Einheimischen besuchten einfachen Restaurant auf der Avenia Juan Carlos I.

Auf dem Rückweg treffen wir noch zufällig eine Pilgerin aus Deutschland. Wir sind Simone auf dem Camino inzwischen mehrfach in den letzten Tagen begegnet. Wir gehen zusammen in Richtung Kathedrale und schließen den Abend gemeinsam bei einem Kaffee unter den Arkaden des Parador ab.

Parador de Santo Domingo de la Calzada

Wir checken in einer historischen Herberge ein. Das Hotel ist in einem ehemaligen Gasthaus aus dem zwölften Jahrhundert untergebracht, das vom Heiligen Domingo neben der Kathedrale errichtet wurde, um den Pilgern auf ihrem Weg nach Santiago eine Herberge anzubieten. Die Einrichtung besitzt majestätische Räumlichkeiten und eine Empfangshalle, die nach oben mit gotischen Gewölben und einer Kassettendecke aus Holz abgeschlossen ist.

Quelle: Parador

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Legende vom Eremit mit dem Namen Domingo

Santo Domingo de la Calzada erstreckt sich auf einer weiten Hochebene an den Ufern des Flusses Oja. Die Ortschaft entstand am Rande des französischen Pilgerweges nach Santiago de Compostela. Es geht die Legende, an dem Ort, an dem sich heute die Stadt befindet, habe sich im elften Jahrhundert ein großer Steineichenwald neben einem reißenden Gewässer befunden, das sich aus dem nahe gelegenen Gebirge, der heutigen Sierra de la Demanda, ergoss. Inmitten des Waldes habe ein Eremit mit dem Namen Domingo gehaust, der all seine Anstrengungen darauf verwendete, den Pilgern nach Compostela die Reise durch diese unwegsame Gegend zu erleichtern.

Quelle: Parador

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Hühnerwunder

Beschreibungen dieser Legende findet man u.a. hier und da. Es gibt viele bildliche Darstellungen der Geschichte. Auch in der nordhessischen Kirche St. Georg in Immenhausen gibt es dazu eine mittelalterliche Wandmalerei.

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Fazit

Der Tag 16: Ein schöner Tag! Voll fahrbare Etappe. Interessanter Zielort. Wunderbare Begegnungen. Sehr gutes Hotel.

Morgen geht’s auf den Spuren der Jakobspilger weiter in Richtung Belorado.

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Unterkunft

Parador de Santo Domingo de la Calzada
Plaza del Santo 3
26250 Santo Domingo de la Calzada
Telefon: +34 941340300

Rioja, Spanien

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Bilder des Tages

Hinweis: Wenn Sie zufällig abgebildet sein sollten, stellen wir Ihnen das Foto / die Fotos, auf denen Sie selbst zu sehen sind, für Ihre privaten Zwecke gern kostenlos zur Verfügung und – auf Ihren Wunsch hin – löschen wir solche Bilder natürlich sofort. Benutzen Sie dazu die Kontakt-Seite.

Hilfe: Gallery

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Etappe Nájera – Santo Domingo de la Calzada

2017-06-22-Najera-SantaDomingoDeLaCalzada.gpx

Hilfe: WP GPX Maps

Gesamtstrecke: 20579 m
Maximale Höhe: 668 m
Minimale Höhe: 486 m
Gesamtanstieg: 245 m
Gesamtabstieg: -104 m
Gesamtzeit: 04:14:23
Download file: 2017-06-22-Najera-SantaDomingoDeLaCalzada.gpx

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